Wednesday, May 10, 2006

Die Tage beginnen sich zu ähneln


Die Tage beginnen sich zu ähneln. Die Nächte auch. Wasser. Jemand hat behauptet, die tansanische Regenzeit bestehe aus periodischen starken Schauern, gefolgt von Sonnenschein. Dies kann empirisch nicht belegt werden. Es tropft und nieselt und gießt, aber Sonne - nein.

Was will uns die Natur damit sagen? fragte ich mich im Bett liegend und über den beginnenden Tag sinnierend, als ich um 6.20 Uhr aufwachte und aus dem Fenster in den weißgrauen Himmel sah. Nach der gestrigen Portion Lariam wären eigentlich wieder spektakuläre Träume fällig gewesen, aber auch dies materialisierte sich nicht. Dafür kam mir im Halbschlaf eine eigenartige Klimax in den Sinn:

Regenhölle Dar-es-Salaam
Hitzehölle Beira
Wespenhölle Bodensee
Kakerlakenkatastrophe Villahermosa
Offenbach

Dieses Quintett tanzte erst in meinem Hirn, dann auf meiner Zunge umher, immer und immer wieder sagte ich diese fünf Höllen und Katastrophen vor mir her, auch noch als ich mich morgens in meinen Anzug warf, um mich für die Meetings des Tages vorzubereiten. Eigentlich wären mir aus den Erfahrungen früherer Jahre noch viele weitere Daseinshöllen eingefallen, aber es waren doch immer wieder diese fünf. Auch dies wird eine tiefere Bedeutung haben.

Morgen muss ich mich unabhängig vom Wetter dann doch endlich aus den Kaffehäusern des Kempinski- und Mövenpick-Hotels hinaus und in die so genannte tansanische Realität begeben, die ich bislang nur stichprobenartig untersucht hatte.

PS: Müsste es nicht heißen: Die Tage beginnen einander zu ähneln?

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