Tuesday, April 24, 2007

Europa.



Erst unter der Schranke durch, ganz vorsichtig. Um das Grenzhäuschen herumlaufen, auf Zehenspitzen. Durch die Ritzen der Rollläden spähen (dunkel). Der Wald auf der anderen Seite genau wie auf der anderen Seite, auch die Luft dieselbe. Überhaupt ist niemand zu sehen. Rufen (Hallo?). Wo sind all die Grenzüberschreiter, bin ich der einzige, etwa? Keine Völkerwanderungen, Südsteiermark ist Südsteiermark, hört nicht mehr auf an einem Zaun. Ein bisschen die kleine Straße (aufgebrochen) runterlaufen, weiter rein nach Slovenija/Slowenien/Slovenia/Eslovenia/Slowenii/Slovénie. Vielleicht bis nach Ljubljana, weil das so schön nach Jubeln klingt. Es gibt etwas zu feiern. Wir sollten alle viel mehr Luftsprünge machen.

Monday, April 09, 2007

Das Leben ist kein Zuckerschlecken

Die unberechenbaren und ungezaehmten Kraefte der Natur, Menschen in Lebengefahr, gerfordert bis an die eigenen Grenzen und darueber hinaus. Das ist der Alltag den ich mir waehlte.
Ich habe vergessen, wie viele mir ihr Leben verdanken ...

Tuesday, April 03, 2007

Der glücklichste Reisende, der unglücklichste Ankommende


Obige Selbstbeschreibung stammt natürlich nicht von mir, sondern von T.Bernhard, wurde aber bereits von vielen Autoren (und hiermit auch von mir) für eigene Zwecke entliehen. Im konkreten jüngsten Fall meiner Zugreise nach Frankfurt in einem exzellent besuchten ICE verhielt es sich índes genau umgekehrt, teilte ich mein Abteil doch mit sehr vielen Lebewesen, u.a. einer sehr gesprächsbereiten Dame, die ihre vier mitreisenden Kleinsthunde in zwei roten Käfigen mit sich führte, von denen einer zu ihren Füßen, der anderen auf dem Sitz zwischen uns platziert wurde (siehe Bild). Gelegentlich ins Abteil schauende Platzsuchende, die auf den Zwischensitz spekulierten, nahmen nach kurzer Duftprobe schnell wieder von ihrem Ansinnen Abstand. Die o.g. Hunde hatten nämlich die Angewohnheit, immer dann in große Aufregung zu geraten, wenn ihre Eignerin das Abteil verließ; da ihnen allerdings die Mäulchen geknebelt waren, mussten sie diese Aufregung gewissermaßen durch die hinteren Körperöffnungen äußern, was sie in gewisser Regelmäßigkeit taten. Der dabei entstehende Klang erinnerte in etwa an das Aufpuffen von Mais bei der Popcornherstellung.* Eine genaue Aufschlüsselung der Morsezeichen ist mir leider nicht gelungen.

Selten habe ich jedenfalls eine größere Erleichterung und Freude bei der Ankunft in Frankfurt verspürt wie an diesem Samstagnachmittag. Beides hielt jedoch nur bis zum Eintreffen einer Ein-Wort-SMS („Flaschen“) um genau 17.15, in welcher der Ausgang des Eintracht-Spiels zusammengefasst wurde.

* Das erinnert mich wiederum an eine meiner Lieblingsüberschriften aus dem ansonsten sehr traurigen Feuilleton der Berliner Zeitung, Anfang März 2007: „Pupender Bär bringt die Mädels zum Kreischen“. Interessanterweise ging es hierbei jedoch nicht um Knut ™, sondern einen amerikanischen Sänger, der kürzlich in einem Berliner Konzerthaus aufgetreten war.