Thursday, November 30, 2006

krakow

jetzt nach laufen, nach grübeln in der salzgrube, nach poetik-seminar, kaffee vor nebliger kulisse krakows, was für eine stadt, natürlich riecht sie, das muss sie rein aus respekt dem winter gegenüber, nach kohlen, aber dann zimt überall, gar nicht weihnachtlich, ich bin immer befremdet, wenn man über städte schreibt, als wären sie hüte oder verkehrszeichen, aber die schönheit krakows ist gerade ihre fassbarkeit, die stadt legt sich mir im ganzen an, spaziert mir erschöpfung ein, greift nach immer schnelleren schritten im nebel, unaufhörlicher nebel, von mir aus soll er den winter über bleiben, und kann man es einer stadt übel nehmen, ästhetisch durchsichtig zu sein, sonst aber verschleiert, kann man nicht, überhaupt kann man den städten - wie übrigens auch hüten - nichts nachtragen, den verkehrszeichen manchmal schon, aber ich schweife ab insgesamt, ich wollte eigentlich nur erzählen, wie ich eine statue vor der st.anna kirche wurde,



wie ich dort jahrhunderte gotisch kommen und barock gehen sah, und aus dieser poetischen grundstimmung und pragmatischer denkmalhaftigkeit wollte ich diesen satz und diese stadt, krakow, unbeendet lassen wie es auch die denkmäler bleiben, solange sie zeit an sich hauen lassen, dunkel und fein

Wednesday, November 29, 2006

Der Kreis wird größer


Den gängigen Nachrichtendiensten ist zu entnehmen, dass auf Madagaskar einige neue Primaten-Gattungen aufgespürt worden sind. Glückwunsch an die Wissenschaft zu dieser Entdeckung. Was die Forscher nicht wussten: wir haben bereits einige Exemplare ausfindig gemacht und überzeugen können, ebenfalls auf diesen Seiten zu veröffentlichen. Und sie vermehren sich in Windeseile, in alle Himmelsrichtungen. Einer hat es bereits nach Australien geschafft. Weitere werden folgen. Demnächst also mehr von dieser Stelle. Wir freuen uns über die Verstärkung.

Auf der Sucher nach den Walen...

... koennte ich diesmal wieder fuendig werden. Im Wohnzimmer meiner neuen, dauerhaften Herberge ist ein Teleskop installiert. Selbiges dient der semiprofessionellen Wal- und Delfinbeobachtung.
Dazu gab's den Hinweis: Wenn Du Delfine in Ufernaehe siehst, nichts wie Badehose an und rausschwimmen. Muss mir allerdings noch ueberlegen, wie sich das mit gezeigtem Schild vereinbaren laesst.

Sunday, November 26, 2006

Wenn Sie mal in London ein Fußballspiel besuchen wollen und nicht wissen, was zu beachten ist. 6 Guidelines.



1. Lachen Sie nicht, wenn Sie regennasse Polizisten auf traurig wirkenden Pferden vor dem Stadioneingang sehen. Die Pferde sind da sehr empfindlich.



2. Kommen Sie mindestens eine Stunde vor Spielbeginn. Sie werden die Zeit brauchen. Ähnlich wie auf Flughäfen werden bei Champions League Spielen gründliche Sicherheitschecks durchgeführt. Und zwar gerne auch dann noch, wenn der Schiedsrichter bereits angepfiffen hat und Robin van Persie bereits gnadenlos ausgepfiffen wird.



3. Sie brauchen keinen Feldstecher, Sie brauchen lediglich dieses Photo groß zu klicken. Dann verstehen Sie, wie wunderbar nah man in England an den Spielfeldrand gelassen wird. Robin van Persie ist allerdings froh, dass aufmerksame Polizisten stets einen lebenden Zaun zwischen ihm und dem Fanblock der Auswärtsmannschaft bilden.



4. Freuen Sie sich ausgiebig, solange ihr Team in Führung liegt. Das ist meist nur von kurzer Dauer. Singen Sie fröhlich Richtung skandierender Fans der gegnerischen Mannschaft: "You only sing when you're winning." Und studieren Sie in der Folge die völkerverständigende Wirkung von Profifußball. Und ihr Scheitern.



5. Versuchen Sie nach dem Spiel auf keinen Fall, einen Pub in Stadionnähe zu betreten. Sie werden scheitern, auch wenn der jeweilige Pub bereits den ganzen Tag Werbung für das Event gemacht hat. Ein Türsteher wird kommen und Sie auffordern, umgehend den Pub zu verlassen. Es gilt: Home-Supporters only. Und: It's always better to get out alive.



6. Gehen Sie singend durch die Straßen (nicht allein). Zeigen Sie Herz für ihre Mannschaft, auch wenn diese verloren hat. Aber denken Sie bei der Wahl Ihrer Unterkunft daran, dass Ihnen ausreichend Schutz zugesichert wird. Sie sind auch nicht weniger wert als Robin van Persie, das sollten Sie sich stets vor Augen führen, auch wenn der ein deutlich besserer Fußballer ist.

Thursday, November 23, 2006

Wohnen in Sydney leicht gemacht I

Bin nun seit einer Woche in Sydney, wohne im Hostel und teile mir das Zimmer mit vier Altersgenossen. Meine Interaktion mit ihnen beschraenkt sich darauf, sie nicht zu wecken, wenn ich ins Bett gehe, sie nicht zu wecken, wenn ich aufstehe und von ihnen geweckt zu werden, wenn ich schlafe.

Da dies kein Dauerzustand sein kann, geht's auf die Suche nach was eigenem, bzw. dem eigenen Abteil in einer WG, man will schliesslich Anschluss finden.

1. Versuch:
Mich empfaengt ein 40jaehriger leicht ergrauter, leicht bekleidete Mann, der im wesentlichen, den atemberaubenden, in meinen Augen leider durch einen Baum verstellten, Blick vom Balkon anpreist.
Mein Zimmer, einen nahzu fensterlosen, im Keller gelegenen Raum, bekomme ich ganz am Ende kredenzt zusammen mit dem dezenten Hinweis, dass nebenan alle 2 Wochen die Kinder seiner gescheiterten Ehe naechtigen.
Das waere bestimmt super geworden ...

2. Versuch:
Dass es die Vermieterin mit der angebotenen Hilfe, mir beim moeblieren des Zimmers zu helfen Ernst meint, zeigt sich bereits auf den Weg zur Wohnung (sie war so nett mich an der Faehre abzuholen). Auf ihr Geheiss hin muss ich ein Stueck Sperrmuell - in dem Sie meine neue Kommode sieht - durch die 38Grad warme Luft und die teilweise steilen Strassen tragen. Daheim angekommen, beginnt ein ca. einstuendiger Monolog. Beginnend mit saemtlichen Details saemtlicher Vormieter ueber einen Ratgeber fremde Menschen richtig einzuschaetzen bis zu einer Anleitung, meine weitere Wohnungssuche zu organisieren, sofern diese nicht bei ihr endet. Zitat: Schreiben Sie sich die Details der Wohnung auf einen Block; rufen Sie dort an; wenn die Wohnung vergeben ist, streichen Sie die dazugehoerigen Notizen durch. Vielleicht ahnte sie, dass ich genau das in diesem Moment tat ...