Wednesday, September 20, 2006

Fischkoepfe.



Boquerones sind kleine frittierte Fische. Sie kommen ohne Beilage, und wenn man sie am Schwanz packt und in frittiertem Zustand hochhebt, können sie wagerecht in der Luft stehen, so steif sind sie nach dem Fettbad. P., der normalerweise nichts anrührt, was einen höheren Fettgehalt hat als ein Knäckebrot, mag Boquerones. Er sagt, er fühle sich durch diese Fischchen an seine Südfrankreichurlaube mit seinen Eltern erinnert. Das mag sein. Es mag auch sein, dass er Recht hat, wenn er sagt, dass man diese Fische mit Flosse und Kopf und Wirbelsäule (Grätenhölle) isst. Abgesehen davon, dass der Gedanke, Fischaugen, Fischzähne, Fischhirn und Fischknochen zu verspeisen nicht zu meinen liebsten gehört, fällt mir jedes Mal, wenn P. Boquerones gegessen hat und der Teller danach leer ist, das vollkommen bestürzte Gesicht des Kellners oder der Kellnerin auf, die den Teller dann abräumen. Ich habe also mittlerweile Grund, an P. Boquerones-These zu zweifeln und mir Sorgen um seine Gesundheit zu machen.

Die Fische auf dem Bild sind keine Boquerones, die sind zu groß, passen in keine Friteuse, können nicht mit einem lustvollen Haps verspeist werden. Allerdings sind sie wieder einmal Beleg dafür, dass Menschen, die eine starke Bindung zu Tieren aufbauen, diesen Tieren mit der Zeit immer ähnlicher werden.

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