Saturday, May 24, 2008

Berlin-Tel Aviv

Unser Eintritt ins Land beginnt mit Fragen am Berliner Flughafen. Die Fragen sind auch im Englischen leicht verständlich, die Befrager meist nett und höflich, die Befragten erleben ein Abenteuer. Das Abenteuer der Grenze. Das Abenteuer des Rests eines Kriegs. Dieser Krieg wird am Glimmen gehalten, jemand bewacht das Feuer.

Tragen Sie eine Waffe bei sich? (Nein)
Wer hat Ihren Koffer gepackt? (Ich)
Haben Sie arabische Freunde? (Zögern, man überlegt: Nein)
Ach, und diese noch, meine liebste: Haben Sie Ihren Koffer, nachdem Sie ihn gepackt hatten, noch einmal unbeaufsichtigt gelassen? (Nein, ich blieb die ganze Zeit bei ihm)

Auf dem Flughafen duftet es ungeheuerlich. No cigarettes, no weapons allowed.
Spät am Abend stehen wir schon mit nackten Füßen im weißen Sand, auf dem Mond. Einige springen umher, andere stehn herum am Nachtstrand, gerührt von diesem plötzlichen Sommerabend. Fotos von dunklem Strand und dunklem Wasser.
Kleine Kopfberge auf den Fotos: Das sind wir am Strand von Tel Aviv.
Eigenartig: Wir wurden von Dvir an den Strand gebracht, weil man doch als erstes an den Strand will, stehen nun hier in schnell ausgepackten, zerknitterten Sommerröcken mit den Waden im Wasser, waten herum. Die Wintermäntel liegen zusammengeknüllt auf dem Bett oder sind im Koffer unter die Stiefel gequetscht, an denen noch Berliner Dreck klebt; der Schnee daran ist längst geschmolzen.

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